Für die inzwischen weit über Tausend Kommentare möchte ich mich sehr herzlich bedanken!
Für mich ist diese Homepage und ihre Gestaltungsregeln eine Art Probelauf, zumal ich manchmal glaube, dass das ganze Leben einen Probelauf-Charakter hat. Spannend wird es für mich dann, wenn ich – anders als im realen Leben – Einfluss auf die Rahmenbedingungen nehme, unter denen diese Homepage funktioniert. Ich hatte bis heute keinerlei Einfluss auf die Entwicklung dieser Homepage genommen, sieht man einmal davon ab, dass ich offensichtliche Spam-Kommentare nicht veröffentlicht habe. Habe auch nicht die Werbetrommel gerührt für diese Homepage.
Inzwischen ist die Bekanntheit dieser Homepage über den ganzen Globus gelaufen. Mittlerweise bekomme ich fast ausschließlich Kommentare von außerhalb Deutschlands (überwiegend aus dem englisch-sprachigen Raum, aber auch Kommentare auf Russisch, Chinesisch + seit neuestem auch aus dem spanisch-sprachigen Raum). Dabei ist der Inhalt dieser Kommentare meist überaus schmeichelhaft für mich – wenn ich den Kommentar erst einmal übersetzt habe!
Ich werde in Zukunft versuchen, den deutschsprachigen Zusammenhang zu fördern, indem ich nur noch Kommentare zur Veröffentlichung bringe, die auf Deutsch geschrieben sind. Das soll nicht bedeuten, dass ich auf das globale Feed-Back keinen Wert mehr lege – im Gegenteil! Es ist auch nicht nur der Mühe geschuldet, die mir die Übersetzungen machen, sondern ich möchte von nun an mehr den Fokus legen auf die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Themen meiner Homepage, nicht mehr mit Bewertungen, die sich überwiegend beziehen auf die pure Existenz meiner Homepage.
Gestern sah ich den kleinen Gauner Sisyphos, der es mit den Göttern aufnehmen wollte und fürchterlich bestraft wurde. Sah wie er mit äußerster Anstrengung einen schier unmenschlich schwer erscheinenden Felsbrocken bergauf schob. Wie er ächzte, wie er schwitzte. Seine Muskeln und Sehnen zum Zerreißen gespannt. Wie er ohne Pause, den Blick vom Gipfel gebannt, manchmal nur wie in Trance mühsam vorwärts, aufwärts kam. Ich konnte ihm nicht helfen. Gebannt verfolgte ich seinen endlos erscheinenden Weg. Doch schließlich gelangten wir zum Gipfel. Der Mühsal Lohn zum greifen nah, geschah das Unfassbare, Grausame, Unmenschliche. Sisyphos strauchelte, dem Fluch der Götter entsprechend, der Fels entglitt seinen Händen. Nur kurz sah ich den demutsvollen Blick seiner Augen, schon starrte ich gebannt auf den Fels, der sich mit Urgewalt seinen Weg, einer Lawine gleich, in die Tiefe brach. Alles umsonst!
Als wäre auch ich verflucht, zum hilflosen Zuschauer verbannt, begleitete ich Sisyphos immer wieder bei seinem sinnlosen Tun. Sah sein Mühen und Kämpfen, sein Scheitern. Ich verlor jegliches Gefühl für Raum und Zeit und es erschien mir, als würde Sisyphos immer selbstverständlicher, ja spielerischer mit seiner Aufgabe fertig. Sicher narrte mich mein Blick, verwirrt von der immer gleichen Fron. Fast sah es aus, als bewegte sich Sisyphos wie ein himmlischer Tänzer entlang einer göttlichen Choreographie. Auch der Moment des programmierten Scheiterns veränderte seinen Charakter. Mir war als ob Sisyphos im letzten Moment voll konzentriert ein wenig zur Seite trat und mein Blick ruhte länger als sonst in seinen Augen. Ich sah wie immer Demut, aber auch ein Hauch von Würde und Stolz.
Ab jetzt konzentrierte auch ich mich immer mehr auf diesen letzten Augenblick. Sah das fast unmerkliche ZurSeiteTreten. Sah ihn rundum einen schnellen Blick werfen, ob ihn auch die Götter nicht beobachteten. Sah sogar, wie er dem Fels beim Hinabstürzen noch einen kräftigen Stoß gab und hörte dann schon das vertraute Echo einer mit unbändiger Kraft abwärts donnernden Steinlawine
– und ich verstehe! Alles Umsonst?
- Nein!
Der alte Gauner Sisyphos hatte sich verwandelt und heute bin ich gewandelt. Mein geliebter Bruder Sisyphos verleiht mir, was er mühsam erkämpft. Schenkt mir das Größte, was einem Menschen geschenkt werden kann – die FREIHEIT!
„Wer war Rudolf Steiner?“ Diese Frage stellt Dr. Herbert Pfeifer, Nürtingen, in seinem Vortrag, um dann fundierte Antworten zur Persönlichkeit Rudolf Steiners zu geben, dessen Geburtstag sich am 27. Februar zum 150. Mal jährt. Der Vortrag am Sonntag, …
Europe Online Magazin (Pressemitteilung) - 23.02.2011
Von unsererem dpa-Korrespondenten und Europe Online Stuttgart (dpa) – Philosoph, Pädagoge, Naturwissenschaftler – der umtriebige und umstrittene Reformer Rudolf Steiner (1861-1925) hatte viel Facetten. Er war Ideengeber für Architektur, Malerei, …
Wer den Titel meiner Homepage liest und dabei so viele Fragen auftauchen, ist auf dem besten Weg, sich neue Welten zu erschließen und – warum nicht Geistige.
Wer schon beim Wort Geist in Verbindung mit Welt äußerst misstrauisch wird, hat es da schon schwerer. Dieser Mensch kennt vielleicht in seinem Vokabular Seele, Psyche, Ich und Innenwelt. Aus seiner Schulzeit ist ihm möglicherweise das Begriffspaar Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft noch geläufig – aber das war´s. Zwar wird in der Kirche noch von Engeln und anderen Bewohnern der geistigen Welt (meist hinter vorgehaltener Hand) geredet, aber wer sich in Kirchengeschichte auskennt, weiß, dass auf dem Konzil in Konstantinopel von 869 die Dreiteilung des Menschen in Leib Seele und Geist verboten wurde, zugunsten der Doktrin der Mensch bestünde nur aus Leib und Seele, eine Geistige Welt gäbe es zwar, aber der Mensch habe daran keinerlei Anteil.
Die Naturwissenschaft, oder genauer gesagt, die Lehre von der definierten Nichtexistenz allen Geistigen – zugunsten einer Weltdefinition aus kleinsten Teilchen (Atomen), die von Naturgesetzen bestimmt sind, tut das Ihre, um heute bei diesem Thema beim „aufgeklärten“, kritischen Bildungsbürger einen Abwehrreflex auszulösen. Verstärkt wird dieser Abwehrreflex noch dadurch, dass die Existenz einer geistigen Welt von oft dubiösen Vertretern einer romantisch verwirrten Esoterikszene postuliert wird.
Das alles will Anthroposophie nicht.
Anthroposophie will dem kritischen Menschen, ausgestattet mit einem wachen Bewusstsein, einen wissenschaftlich fundierten Weg aufzeigen, die seit ca. 2500 Jahren (seit Demokrit seine Käseversuche gemacht hat (nu stelle mir uns ma janz dumm. Das is´ene Stück Käse un den teile ich solang, bis ich kein Käs mehr hab, sonder´ne Atom)) fast totgelogene geistige Welt zu betreten, zu erforschen und damit unserem geistigen Erbe endlich gerecht zu werden. Daß dieser Weg in die geistigen Welten heute jedem interessierten Menschen offen steht, ist das Thema der ersten 20 Bücher von Rudolf Steiner, innerhalb seiner mehr als 360 Bücher umfassende Edition – übrigens die größte Edition eines einzelnen Autors auf der Welt!
Ausdrücklich verweist Steiner dabei auf die sehr erheblichen Gefahren beim naiven, ungeschulten betreten geistiger Welten. Im besten Falle erfährt man dabei lediglich seelenbedingte Spiegelungen der eigenen Erwartungen, aber mit Sicherheit keine tragfähigen Erkenntnisse aus der geistigen Welt. Also Vorsicht (zu Risiken und Nebenwirkungen …)!
Bis ich 28 Jahre alt war, hatte ich noch nie etwas von Anthroposophie gehört. Allerdings hatte ich schon meine Protestphase hinter mir, in der ich mich bei den verschiedensten Weltanschauungen umschaute, ob sie mir denn ein geistiges Zuhause bieten könnten. Egal welche Richtung ich ausprobierte – immer hatte ich das Gefühl zwischen den Stühlen zu sitzen. Mit 14 Jahren las ich die Bhagavad Gita, dann den Koran und auch das Buch Mormon, bevor ich mir das Alte Testament vornahm – immer mit dem gleichen Ergebnis, ich landete zwischen den Stühlen. Enttäuscht wandte ich mich von den Religionen ab. So lernte ich nacheinander, und auch in dieser Reihenfolge, den Atheismus, den Kommunismus und den Anarchismus kennen. Auch dort fand ich nicht das Passende. Inzwischen war ich ca. 28 Jahre alt und begeisterte mich für die 68er Bewegung. Meine Kinder gingen in einen antiautoritären Kinderladen und ich war glücklich – meine Kinder nicht!
Auf der Suche nach dem Glück für meine Kinder landeten wir schließlich auch in einem Waldorf-Kindergarten und fortan waren meine Kinder wie ausgetauscht. Sie erzählten mit großen Gesten, wachem Blick und strahlenden Augen von ihren Erlebnissen im Kindergarten – nur ich fand die Erziehungspraxis, die anderen Eltern und überhaupt alles zum … gern haben.
Aber das Glück meiner Kinder ließ mir keine Ruhe und ich begann Rudolf Steiner (den Begründer der Anthroposophie) zu studieren. Hin und her gerissen zwischen intellektueller Hochachtung und herzlichster Antipathie, hatten diesmal nur die Steiner-Bücher zu leiden – bis etwas schreckliches passierte: Vor meinem geistigen Auge tauchte ein wunderschöner großer Opa-Ohren-Sessel auf und an dem Sessel (im Bogen über der Kopflehne) war ein goldenes Schild befestigt, auf dem stand: Maßanfertigung, reserviert für Reinhard Sehrt! Und ich bekam panische Angst – DIES sollte mein geistiges Zuhause sein? Nein! Und nochmals Nein! Nicht bei diesen Versteinerten und Scheuklappen-Anthroposophen! In meiner Verzweifelung wandte ich mich den Naturreligionen, dem Schamanismus und schließlich auch dem Buddhismus zu – parallel studierte ich aber immer weiter Steiner – und landete mitten in der Esoterik-Szene. Inzwischen gab es schon kleine Fortschritte auf der Suche nach meinem geistigen Zuhause. Ich saß richtig auf den Stühlen und nicht mehr dazwischen, aber sie zwickten und zwackten mich im laufe der vielen Jahre. Mittlerweile hatten alle meine Kinder die Waldorfschule durchlaufen und der Opa-Ohren-Sessel war zu einem festen Bestandteil meiner Alpträume geworden. Ich war mir nun immer sicherer, dass solch ein Sessel wohl jedem Anthroposophen früher oder später erschienen ist und wer den Fehler machte, sich zu früh auf ihn zu setzen, wurde zu einem versteinerten Scheuklappen-Anthroposophen.
In der Zeit um mein 50. Lebensjahr stand ich vor der Entscheidung entweder eine konventionelle – oder eine anthroposophische Kur zu beantragen. Sehr schweren Herzens entschloss ich mich zu der anthroposophischen Kur auf Schloss Hamborn bei Paderborn und im Taxi zwischen Bahnhof und Kurgebäude – genauer auf dem letzten Hügel, mit einem schönen Überblick zum Sanatorium – geschah ein kleines Wunder. Ein warme Gefühl ergriff meinen Geist, meine Seele und meinen Körper und ich wusste – in so einem Haus, mit seinen „appen Ecken“ bin ich Zuhause. Und noch ein zweites Wunder geschah. Bis heute kann ich mich, wenn ich müde bin, in meinen Opa-Ohren-Sessel setzen, Kraft tanken und frei wieder aufstehen um mich und meine Welt weiter zu entdecken.
Diese Homepage dient nicht meiner Selbstdarstellung, sondern ist von mir geplant als Plattform, wo Menschen ihre unterschiedlichen Weltanschauungen – ob grundsätzlich anders, oder im Detail – mit einander vergleichen können, ohne sich dabei in Grundsatzpositionen zurückziehen zu müssen. Daher steht jeder Artikel, den ich hier veröffentliche und auch jeder Kommentar zur Disposition. Ich selber mache aber auch keinen Hehl aus meinem Welterklärungs- und Sinnfindungsgebäude, der Anthroposophie.
Mit dieser Internet-Adresse will ich auch für das anthroposophische Welt- und Menschenbild werben. Ich erhebe dabei keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, noch bin ich offizieller Vertreter der Anthroposophischen Gesellschaft in Dornach, aber dort ordentliches Mitglied. Meine Absicht ist vielmehr, meine ganz individuelle Vorstellung über Anthroposophie mit möglichst vielen aufgeschlossenen Menschen zu teilen. Es liegt mir sehr fern, dieses “Aufschließen” bei Anderen selbst erreichen zu wollen. Erst recht nicht mit Methoden der Manipulation, argumentativen Überrumpelungen oder Moralisierens. Ich setze bei meinen “Besuchern” nur den Grad an Interesse und Bereitschaft sich neuen Sichtweisen zu öffnen voraus, den auch bereit bin, mich zu öffnen. Wenn dabei eine echte win-win-Situation des voneinander Lernens zustandekommt, habe ich alles erreicht, was ich erreichen will.
Grundlage meines Versuches, mit diesem Medium meine Vorstellungen zu erreichen, sind nicht nur meine Erfahrungen, wie ich mich selbst der Anthroposophie genähert habe, sondern auch, wie ich bis heute auf der einen, der anthroposophischen Seite, zu oft den moralin-sauren Zeigefinger entdecke und als Pendant von der anderen Seite (der der “öffentlichen Meinung”, des mainstreams) überaus hartnäckige Vorurteile gegenüber der anthroposophischen Bewegung wahrnehmen muß. Neben meinen anderen Aktivitäten, die im Grunde genommen auch der gleichen Motivation entspringen, versuche ich mit diesem Medium eine “Bringschuld” der anthropsophischen Bewegung gegenüber den Anforderungen einer modernen, sich ungeheuer rasch wandelnden gegenwärtigen Menschheitssituation abzuleisten. Diesen meiner Meinung nach notwendigen Anpassungsprozess leiste ich sehr gerne in der Form, d.h. über das Internet, aber meine wertkonservative Grundhaltung wird davon weniger berührt.
Hinweis für Rätselknacker: Wer die Anthroposophie noch nicht kennt, kann dieses Gedicht als Rätselaufgabe auffassen – findet man die Geschichte, die dies Rätsel passend einbettet, hat man die Anthroposophie in den Grundzügen verstanden. Viel Spaß